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Junge beim Workshop von Michael Beutler, 2012

Workshop-Teilnehmer Akademie der Spiele 2012

Akademie der Spiele 2013

Die Workshops im Rahmen der Akademie der Spiele

bauchplan ).( mit Florian Otto – Utopiekaskade

Im Workshop von bauchplan ).( wird mit den Jugendlichen eine Utopiekaskade entwickelt. Die Jugendlichen fertigen dabei einzelne Elemente, die in der Zusammenschau und im Zusammenbau einen Wasserfall ergeben. In diesen Wasserfall werden Alltagsgegenstände eingearbeitet, um eine Vielzahl von Geräuschen und Erscheinungsformen des Wassers zu erzeugen.

Heimat und Utopie sind Begriffe, die in gleichberechtigter Weise kollektiv und individuell Verwendung finden. Für eine Installation im Rahmen der Akademie der Spiele werden deshalb die Beiträge der Einzelnen ablesbar bleiben, die gemeinschaftliche Leistung aber ein gemeinsames und prägnantes Werk für die Festspiele ergeben.
Eine Installation in den Herrenhäuser Gärten trägt durch den Ort bereits utopische und heimatliche Aspekte. Seit den Anfängen menschlicher Siedlungstätigkeit ist der Garten ein Entwurf für die Gegenwelt zum alltäglichen und irdischen Sein und damit ein Ort der Utopie. Gleichzeitig ist der Garten konkret und fest mit dem Ort und damit mit der Heimat der Menschen, die ihn angelegt haben und pflegen, verbunden. Die Zusammenstellung seiner Pflanzen und ihr Wachstum hängt ab von den klimatischen Bedingungen am Standort und vom Boden, auf dem er gründet.

Tamara Grcic – Verstecke

Der Workshop von Tamara Grcic beginnt mit der Suche nach Orten, Arealen und Nischen im Großen Garten von Herrenhausen, die den Jugendlichen geeignet erscheinen, ein Versteck, einen Rückzugsort, eine Schlafstätte zu errichten. Dabei treffen sie auf eine fast starre und sehr kontrollierte Gestaltung der barocken Gartenanlage, die öffentlich zugänglich ist. Zwangsläufig ergeben sich Fragen wie: Ist der Ort geschützt genug vor Entdeckung und fremden Einblicken? Taugt er auf der anderen Seite als Beobachtungsposten, um die Welt zu betrachten, ohne auf eventuelle Anforderungen reagieren zu müssen? Wo kann ein Winkel gefunden werden, der als so angenehm empfunden wird, dass man sich niederlassen möchte, in dem man sich heimisch fühlt?

Sind solche Plätze gefunden, errichten die Jugendlichen nach eigenen Vorstellungen aus den unterschiedlichsten Materialien dort ihre eigenen Schutzzonen. Hier liegt der utopische Moment: Die Vision eines besseren Ortes, den man sich für ein längeres Bleiben wünscht, in den man sich zurückziehen kann. In einem weiteren Schritt findet eine Zusammenarbeit mit dem Workshop von Daniel Ott statt, in dem man gemeinsam auf die Suche nach den spezifischen Klängen geht, die diese Orte aus machen.

Folke Köbberling (Köbberling/Kaltwasser) – Helden

In dem Workshop von Folke Köbberling (Köbberling/Kaltwasser) stellen die Jugendlichen gemeinsam ein bis zwei Heldenfiguren ihrer Wahl her. Ausgangspunkt sind die historischen Figuren im Gartentheater, vergoldete Nachbildungen berühmter Vorbilder aus der Antike. Die zu entwickelten Figuren können aus Styropor, Holz und /oder Kleidungsstücken bestehen und stehen, wie die Figuren im Garten, auf Sockeln. Die Jugendlichen werden ihre Helden zwischen den bestehenden Skulpturen präsentieren und so zeitgenössische Ikonen ihrer Lebenswelt in die Herrenhäuser Gärten tragen. Damit nehmen sie direkten Bezug auf das Thema Heimat Utopie der KunstFestSpiele Herrenhausen 2013.

Daniel Ott – Klangerkundung

Wie klingt die Landschaft, in der ich mich bewege, und klingt Landschaft anders, wenn sie mir vertraut ist, wenn sie meine Heimat ist? Mit Aufnahmegeräten werden die Jugendlichen die Klangwelt und das klangliche Eigenleben des Großen Gartens in Herrenhausen erkunden, werden die unterschiedlichsten Geräusche und Töne aufspüren, werden wie Detektive dem Hörbaren auf der Spur sein und vielleicht auch zunächst Unhörbares hörbar machen. Aus diesen aufgenommenen Geräuschen und Klängen kann eine Soundcollage entstehen, die auch Utopisches hörbar macht – und der Frage nachgeht, in welcher Klangwelt wir gerne leben möchten.

Daniel Ott wird zudem mit den Jugendlichen seines Workshops die drei anderen Workshops besuchen, um die dort vernehmbaren und sicherlich sehr eigenen Klänge und Geräusche wahrzunehmen und zu erforschen. Die Klänge werden so zum gemeinsamen Bindeglied zwischen den verschiedenen Workshops und ihren unterschiedlichen gestalterischen Ausdrucksmitteln.